WARUM STRESS DICK MACHT

In diesem Artikel erfährst du alles über den Zusammenhang von Stress und Gewichtszunahme und warum die mentale Gesundheit wichtiger sein kann, als Kalorien zu zählen.

Die meisten meiner Klientinnen kommen zu mir, um ihre Gewichtsprobleme mit Diäten und Sport wieder in den Griff zu bekommen. Grundsätzlich sind Parameter wie Ernährung und Bewegung sicherlich wichtige Stellschrauben, aber führen leider nicht immer zum erwünschten Erfolg. Gerade bei Frauen ab 40 greifen diese Strategien nicht mehr alleine. Das Thema „Abnehmen“ sollte ganzheitlich betrachtet werden und auf mehreren Ebenen stattfinden. Die Stressebene ist hierbei ein enorm gewichtiger Faktoren, der vielen Frauen auf dem Weg zur Gewichtsreduktion oft im Wege stehen kann. 

STRESS – DER  HEIMLICHE GEWICHTSSABOTEUR DES 21. JAHRHUNDERTS

Dauerstress ist in unserer modernen Leistungsgesellschaft zum Normalzustand geworden und bestimmt unseren Alltag. In meinen Coaching mit all den wunderbaren Frauen stelle ich immer wieder fest, dass sie oft in einer Art Dauerfeuer stehen – sie jonglieren zwischen Job, Haushalt, Ehemann, Kindererziehung, Freunden, sozialen Netzwerken, Fitnesskursen und der pflegebedürftigen Mutter.

Kommt der Stress nicht von außen, dann machen sie ihn sich selbst: Durch den eigenen Perfektionismus, den kritischen Blick in den Spiegel oder auch durch negative Gedanken wie Schuldgefühle, Angst, Einsamkeit oder Selbstzweifel.

An den meisten Tagen sind sie fremdbestimmt, haben keine Zeit, den eigenen physischen und mentalen Bedürfnissen nachzukommen, geraten immer mehr in eine Stress-Spirale und sind sich nicht bewusst, dass dieser stressige Lifestyle im Körper ein ständiges Stress-Notfall-Programm auslöst.

Langfristig führt das nicht nur zu Gewichtsproblemen, sondern bringt vielfältige gesundheitliche Probleme, wie Hormonstörungen, Verdauungsprobleme, ungewollte Kinderlosigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Insulinresistenz bis bin zum Diabetes mit sich.

WAS BEI STRESS IN DEINEM KÖRPER PASSIERT

Die Stressreaktion des Körpers ist ein uralt festgelegter Mechanismus unserer Urahnen aus der Steinzeit und war ein überlebenswichtiger Mechanismus. In lebensbedrohlichen Situationen, während der Jagd, der Flucht oder einer Hungersnot wurde zum einen das Stresshormon Cortisol ausgeschüttet, um blitzschnell Energie zur Verfügung zu stellen und im Gegenzug Insulin, um die Verbrennung wertvoller Fettdepots zu stoppen. Denn in Gegensatz zu heute war Fett aufgrund unregelmäßiger Mahlzeitenfrequenzen und Hungerperioden überlebenswichtig. Es bildete die Grundlage zur Energiegewinnung und sicherte eine stabile Körperwärme.

Über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, die sogenannte Stressachse werden die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und  Cortisol ausgeschüttet. Adrenalin und Noradrenalin machen fokussiert und wach, heben Herzfrequenz und Blutdruck. Cortisol lässt den Blutzuckerspiegel steigen, optimiert die Glukoseaufnahme in Gehirn sowie Muskeln und veranlasst gleichzeitig die Insulinproduktion in der Bauchspeicheldrüse, um die Verbrennung von Fettreserven zu hemmen. Zudem aktiviert Cortisol das Immunsystem, um mögliche Verletzungen zu kurieren. Du bist in der Lage, enorme Kräfte zu mobilisieren, zu kämpfen, wegzulaufen oder wenn nötig zu hungern. 

DAS VERALTETE STRESSSYSTEM BRAUCHT EIN UPDATE

Die auslösenden Stressfaktoren haben sich grundlegend geändert. Früher ging es um Gefahren für Leib und Leben, heute stehen Stressoren psychischer Art wie Job, Anerkennung, Termindruck, soziale Netzwerke (…) im Vordergrund. Allerdings kann das Nervensystem nicht zwischen heutigem Dauerstress und damaliger Hungersnot unterscheiden und startet früher wie heute sein Stress-Notfall-Programm.

In bedrohlichen Situationen stellt der Körper seine Energie zu 100% Gehirn und Muskeln in Form von Zucker (Glukose) zur Verfügung. Durch die Ausschüttung von Cortisol werden interne Reserven, wie z.B. Muskeln angezapft, in Glukosebzw. Energie umgewandelt und so der Blutzucker gesteigert. Durch den stetigen Muskelabbau sinkt jedoch der Grundumsatz langfristig, da Muskeln Kalorienfresser sind. D.h. obwohl du an deinem Essverhalten nichts geändert hast, nimmst du dennoch zu.

Aus Angst zu Verhungern fordert das Gehirn mehr Energie ein, um bestens für Kampf, Flucht oder Hungersnot vorbereitet zu sein und schickt dich auf Nahrungssuche. Der Hang zum Kalorienreichen ist deshalb auch eine sinnvolle Reaktion des Körpers. Dies erklärt auch, warum du in Stresssituationen Heißhunger bekommst und besonders gerne zu Süßigkeiten, Pasta, Pizza und anderem greifst.

Zusätzlich drosselt der Körper alle nicht lebenswichtigen Körperfunktionen wie Verdauungs-, Immun- und Reproduktions- system, aber auch die Funktion anderer Hormondrüsen, wie z.B. die der Eierstöcke und der Schilddrüse, um den Energie- bzw. Kalorienverbrauch noch weiter zu senken. Dies bringt langfristig deine Hormone aus der Balance, du bist anfälliger für Infekte, eine Schilddrüsenunterfunktion sowie Verdauungsstörungen und hast Probleme, schwanger zu werden.

Aufgrund der Cortisol- und der darauf-folgenden Insulinausschüttung wird die Fett-verbrennung gestoppt. Abnehmen ist alsoim Stress-Modus nicht möglich, denn imGegensatz zu heute waren in der Steinzeit Fettreserven durch Hungerperioden undunregelmäßige Mahlzeitenfrequenz überlebenswichtig. Heute führt dies zu Gewichtsproblemen und Fettleibigkeit. Besonders empfindlich reagieren die Fettzellen im Bauchbereich und es kommt zum gefährlichen Viszeralfett.

VORSICHT BEI INTERVALLFASTEN!

Neuere Studien zeigen, dass besonders wir Frauen auf eine unregelmäßige Mahlzeitenfrequenz bzw. lange Fastenfenster besonders empfindlich reagieren. Während bei Männern die Stoffwechselaktivität stark anstieg, um auch in Hungerperioden Kraft und Energie für die Jagd zu haben, sankt sie bei uns Frauen stark ab mit einem gleichzeitigen Anstieg der Stresshormone. Wie bereits gelernt, stoppt die Ausschüttung der Stresshormone die Fettverbrennung und speichert Energie – und das war für uns Frauen essentiell, um weiter fruchtbar zu sein und Fehlgeburten zu vermeiden. Nur so konnte der Fortbestand der Spezies Mensch gesichert werden.

Deswegen aufgepasst beim Intervallfasten. Diese Methode kann das empfindliche Hormongleichgewicht von Frauen stören und auf Dauer zu einer Gewichtszunahme führen. Ich rate daher allen Frauen zu regelmäßigen Mahlzeiten, insbesondere zu einem ausgewogenen Frühstück, um den Blutzucker zu stabilisieren. Jedoch muss nicht grundsätzlich auf das Intervall-Fasten verzichtet werden, sollte jedoch individuell angepasst werden.

FAZIT

Dauerstress sabotiert nicht nur dein Gewicht, er hat einen negativen Einfluss auf alle Körpersysteme und bringt vielfältige gesundheitliche Probleme, wie Hormonstörungen, Verdauungsprobleme, ungewollte Kinderlosigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Insulinresistenz bis hin zum Diabetes mit sich.

Wenn du Probleme hast, Gewicht zu reduzieren, ist der Ausgleich von Stress der entscheidender Faktor zum Ziel und sollte Teil deines ganzheitlichen Abnemkonzeptes sein.

Du steckst gerade in so einer Abnehmblockade und brauchst mit einem ganzheitlichen Ansatz professionelle Anleitung? Dann schreibe mir – ich helfe dir gerne weiter!

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